Tecta B40 Stuhl

Marcel Breuer war dafür bekannt, den Leichtbau von beispielsweise Fahrrädern auf die Konstruktion von Möbeln zu übertragen, was der Möbelindustrie völlig neue Wege der Entwicklung und Fertigung eröffnete. Kein Wunder also, dass auch der B40 ikonisch für seine Zeit und doch leicht daherkommt — er ist praktisch der Inbegriff der Bauhaus-Moderne, die gegen schwere Möbel und unhandliche Massen revoltierte und ein neues Zeitalter des Möbeldesigns einläutete. Breuers Stahlrohrmöbel werden als Inbegriff von Eleganz und Leichtigkeit angesehen, und das nicht ohne Grund: seine stoffbespannten Sessel und Stühle besitzen dieselbe Bequemlichkeit wie gute Polstermöbel, jedoch ohne deren Gewicht, Preis, Unhandlichkeit oder unhygienische Beschaffenheit. Den B40 entwickelte Breuer aus seinem um 90° gedrehten Bauhaus-Hocker heraus, nutzt die elastischen Eigenschaften des Stahls und des Rohrbiegens, um eine hohe Festigkeit zu gewinnen. Daraus entwickeln sich das Schweben und Schwingen als zwei fundamentale Faktoren für die Entwicklung des Kragstuhls auf der Basis eines neuen Zeitgefühls. Breuers Stuhl lebt von den kleinen Details, die seine kubistische Form in Eleganz verwandeln: seine Geometrie folgt dem Körper, die Rückenlehne ist auf der Höhe der Lendenwirbelsäule leicht nach hinten geneigt und läuft in einem Bogen aus. Dies macht den Stuhl außerdem leicht transportabel. Die doppelte Verstrebung an der Front steift den Stuhl aus und setzt Rhythmus im Raum. So ist es kein Wunder, dass der B40 als eine der großen Ikonen der Bauhaus-Zeit angesehen wird und Form mit perfekt durchdachter Funktion vereint.