Thonet S 32 V Freischwinger
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Vielleicht können wir da ja was machen.
Der Thonet Freischwinger S 32 ist sicherlich vielen Designliebhabern bekannt, schließlich handelt es sich bei ihm um einen der berühmtesten Stahlrohrklassiker der Welt, eine wahre Legende der modernen Möbelgeschichte. Das künstlerische Urheberrecht des Freischwingers wird jedoch Mart Stam zugesprochen, dessen Kragstuhl zwar über ein hinterbeinloses Gestell verfügte, jedoch keine wirklichen schwingenden Eigenschaften besaß. Er war jedoch die Grundlage für die Gattung Freischwinger, auf der Marcel Breuer seinen Entwurf basierte, als er den S 32 Freischwinger 1928 während seiner Zeit in Berlin entwarf.
Genauso wie den zur selben Zeit entstandenen Freischwinger S 64 produziert ihn Thonet seit dem Jahre 1930 auf höchstem handwerklichem Niveau. Der Freischwinger S 32 war zur Zeit seiner Entstehung nicht nur eine Designneuheit, sondern auch ein technisches Novum, dem lange Forschung und Entwicklung von Seiten Marcel Breuers vorausgingen, und dessen rigorose Auseinandersetzung mit dem Thema Freischwinger zu einem Stuhl führte, der bis in die heutige Zeit als Ikone des Bauhaus-Designs mit höchstem Komfort gefeiert wird.
Perfekte Form sorgt für perfekten Komfort
Ein Freischwinger verdankt seinen Namen seiner ikonischen, unverwechselbaren Form, die von der kubistisch anmutenden Stahlrohrkonstruktion ohne Hinterbeine bestimmt wird, welche den Rahmen des Gesamtkunstwerkes ausmacht. Sie ist so konstruiert, dass ein angenehmer Schwingeffekt entsteht, wenn sich ein Benutzer auf den Thonet S 32 setzt, und tatsächlich ist dieser Schwingeffekt so angenehm und komfortabel, dass auf jegliche Polsterung verzichtet werden kann. Die Flexibilität des Stahlrohrs wird dabei voll ausgenutzt, sie gleicht das Fehlen der Hinterbeine völlig aus und kreiert so einen tragenden Rahmen aus nur einem einzigen Stahlrohr — ein wahres Meisterstück der Möbelkonstruktion.
Kombiniert wird diese höchst ästhetische Reduktion und Klarheit mit einem luftigen Geflecht aus Rattan, welches als besonders robust und kräftig gilt. Diese beiden Materialien machen den Thonet Freischwinger S 32 zu einem Klassiker, der sich unterschiedlichsten Umgebungen anpassen kann — zum Beispiel von Konferenzräumen über Wartezimmer und Restaurants bis hin zu privaten Wohnungen. Beim Thonet S 32 verbinden sich Vergangenheit und Zukunft, symbolisiert durch die perfekte Symbiose seiner Materialien: Sitz und Rückenlehne berufen sich auf traditionelle Materialien des Möbelbaus, während das Metallrohrgestell für Gegenwart und Zukunft steht.
Der S 32 von Thonet — ein Bauhaus-Klassiker mit langer Tradition
Zwar handelt es sich beim Thonet Freischwinger S 32 um eine wahre Legende unter den Sitzmöbeln und er ist fast als Mustermodell der Gattung anzusehen, es besteht jedoch bis heute etwas Unklarheit über den eigentlichen Erfinder dieser Stuhlart. Im Jahre 1932 sprach man die künstlerische Urheberschaft Mart Stamzu, es waren aber auch Marcel Breuers Entwürfe, die direkt zur Entwicklung der Möbelgattung Freischwinger beitrugen. Er brachte das damals neuartige Material Stahlrohr bereits 1925 in seinen Wassily Chair B3 ein, einer der berühmtesten Stühle der Welt, der allerdings mit seitlich angebrachten Beinen anstatt Vorder- oder Hinterbeinen daherkam. Seinen Stahlrohrfreischwinger entwickelte er dann Ende der 20er Jahre in zwei Varianten: mit (S 64) und ohne (S 32) Armlehnen. Ab 1929/30 wurden diese Modelle, die auch als Cesca-Stuhl bekannt sind, dann von Thonet produziert, allerdings erst nachdem Mart Stam und Ludwig Mies van der Rohe ihre eigenen Freischwingermodelle vorstellten.
Nichtsdestotrotz waren es vor allem Marcel Breuers Entwürfe, die eine neue, funktionalistische Formensprache einleiteten und so die Entwurfsphilosophie des Bauhauses in Dessau nachhaltig prägten. Das sachliche, industrielle Designverständnis grenzte sich stark vom handwerklichen und expressionistischen Ansatz ab, der in der Weimarer Republik vorherrschte. Im Mittelpunkt standen nun die Funktionalität des Designs sowie die Möglichkeiten zur erschwinglichen, industriellen Produktion, die idealerweise einem möglichst breiten Spektrum der Bevölkerung zugänglich sein sollte.
Stahlrohr war damals ein neuartiges Material, aber leicht zu verarbeiten und äußerst vielseitig einsetzbar; es verkörperte mit seiner Ästhetik eine neue Ära, den Reformcharakter der Moderne nach der Weimarer Republik, denn sein kühler Glanz nahm den Möbeln die Mystik und Wärme des Holzes. Als die Nationalsozialisten das Bauhaus zur Schließung zwangen, setzten sie auch der Massenproduktion von Stahlrohrmöbeln ein Ende, trotzdem gelten diese Bauhaus-Klassiker heute noch als zeitgemäß und modern.
Der Thonet S 32 — ein historischer Stuhl in Handarbeit
Thonet stellt den Freischwinger S 32 auch heute noch nach altbewährter Firmentradition und in liebevoller Handarbeit am Produktionsstandort Frankenberg/Eder her. Dort wird der Rahmen aus legiertem Präzisionsstahlrohr gebogen, das eine hohe Beständigkeit des Schwingeffekts und damit langlebigen Sitzkomfort garantiert. Die Holzkomponenten des S 32 von Thonet bestehen aus lackiertem oder gebeiztem Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, welche per FSC- oder PEFC-Zertifikat nachgewiesen werden kann.
Das für Sitz und Rückenlehne verwendete Rohrgeflecht wird bei der Produktion des Freischwingers in Handarbeit zugeschnitten und in den entsprechenden Holzrahmen gespannt. Rattan-Rohrgeflecht gilt als besonders robust und kräftig und ist darüber hinaus auch nachhaltig: es wächst als Schlingpflanze in den tropischen Urwäldern Indonesiens und ist bei der Verarbeitung ökologisch völlig unbedenklich. Die Pflanzen wachsen schnell nach und bieten dem Thonet S 32 die volle Qualität und Widerstandskraft der Natur. Zusätzliche Stabilität erhält das Geflecht durch ein kaum sichtbares Kunststoffnetz, das unter ihm angebracht wird.
Tipps zur Pflege des Thonet S 32 Möbelklassikers
Da der Thonet Freischwinger S 32 zum Teil aus Naturmaterialien besteht, ist diesen bei der Pflege dieses Klassikers besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um seine Elastizität auf lange Zeit zu erhalten. Das Rohrgeflecht sollte regelmäßig auf der rauen Unter-, bzw. Rückenseite befeuchtet werden. Dies ist vor allem zur Erhaltung der Elastizität wichtig, besonders, wenn der Thonet Stuhl S 32 in trockenen oder klimatisierten Räumen zum Einsatz kommt, denn Trockenheit über lange Zeit macht das Naturmaterial Rattan brüchig und anfällig für Risse. Sollten sich einmal Fäden aus dem Geflecht lösen, können diese mit Klebstoff wieder befestigt werden. Insgesamt sollte außerdem starke punktuelle Belastung unbedingt vermieden werden, damit sowohl der Rattan als auch das Rohrgeflecht so lange wie möglich ihre federnden Eigenschaften und den Sitzkomfort erhalten.
Der Thonet S 32 — ein Stuhl, der Vergangenheit und Gegenwart vereint
Als Marcel Breuer seinerzeit sein Architekturstudium zugunsten einer Tischlerlehre am Bauhaus abbrach, dachte er sicher nicht, dass er später nach seinem Ausscheiden aus dem Bauhaus und mit der Selbstständigkeit als Architekt und Innenarchitekt ein Möbel entwerfen würde, das als Bauhaus-Archetyp das 20. Jahrhundert prägen würde wie kaum ein anderes. Nicht nur der Wassily Chair, auch der Thonet Freischwinger S 32 verfügt über eine bis heute faszinierende Ästhetik, deren eigenständiger Auftritt sich in viele Wohn- und Arbeitsbereiche integrieren lässt. Die eigenständige Form und konstruktivistischen Eigenschaften des Thonet Freischwinger S 32 leisteten mit Sicherheit ihren Beitrag zum nachhaltigen Erfolg des Stuhls, der bis in die heutige Zeit anhält.
Ästhetische Reduktion und Klarheit treffen hier auf luftiges Geflecht und werden zu einem zeitlos-eleganten Klassiker mit markanter Silhouette, dessen hochwertige Materialien und handwerklich perfekte Verarbeitungsqualität einen Stuhl schaffen, der wahrlich einzigartig ist.
Dieses Produkt ist zudem im Buch „Das Bauhaus in 100 Objekten“ zu finden, in welchem anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums des bauhauses 100 legendäre Stilikonen vorgestellt werden, die immer noch beliebt und erhältlich sind.