Innovationen können der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Welt sein: Materialien, die sich leichter recyceln lassen, flexibler sind, Ressourcen einsparen oder sich dadurch noch besser für einen bestimmten Zweck eignen. Eines der besten Beispiele dafür ist knapp 170 Jahre alt: der Bugholz Stuhl 214 von Thonet.
Nahezu unverändert: das Biegeverfahren eines Klassikers
Das Rad der Möbelbranche: die Innovation des Holzbiegens
Der erfindungsreiche Tischler Michael Thonet entwickelte das Bugholzverfahren — revolutionierte und industrialierte damit die Möbelbranche. Mit Hilfe von Wasserdampf, Muskelkraft und einer Biegeform erhält massives Buchenholz in einen über 100 Grad heißen Dampfkessel die nötige Elastizität für einen Biegevorgang. Unter vollem Körpereinsatz von bis zu vier Bieger:innen wird es anschließend in die gewünschte Form gezogen, gedreht und fixiert und schließlich zwei Tage in einer Trockenkammer gelagert, damit das gebogene Holz seine Form behält. Nun ist der Stuhl fertig für den Versand und wird seither platzsparend zerlegt verschickt.
Produkt- und Versandrevolution: der Thonet Stuhl 214
Nachhaltig stabil
Eine Innovation von der die Möbelbranche noch heute profitiert. Eine weitere gelang Thonet 2003 mit der Stabilierung von Rohrgeflechten. Indem man unter das Naturmaterial ein robustes und durchsichtiges Netzgewebe aus Kunstoff spannte, erhielt die Sitzfläche zusätzliche Stabilität. 2004 wurde dieses Verfahren patentiert. Kurz danach fanden die Stühle der Reihe S 64 ihren Platz in der Lounge des Berliner Olympiastadions und trotzen seither erfolgreich den Beanspruchungen der Fans und Gäste.
Die besten Plätze im Olympiastation in Berlin