Mattiazzi Cugino Hocker

Mit Cugino entwarf Konstantin Grcic ein Holzobjekt, das nicht „nur ein Hocker“ ist, auch nicht „nur ein Beistelltisch“, sondern tatsächlich beides — ein Objekt, das über die Zeit hinweg seinen perfekten Einsatzort finden wird. Grcic experimentierte hier mit der Interaktion von Festigkeit und Leere, um so eine Form zu finden, die zur offenen Interpretation bereitsteht und von außen gesehen keine feste Funktion zu haben scheint. Hier geht es nicht um die Struktur an sich, nicht um ihre Wirtschaftlichkeit, sondern vielmehr um eine bewusste Distanz zu beidem, die vor allem auf den Fähigkeiten des Herstellers Mattiazzi in Sachen Tischlerei, Konstruktion und subtilen Finishes beruht. Cugino ist das Ergebnis vieler Versuche und entstand über lange Zeit, wurde am Ende zu einem Objekt, das vielleicht ein wenig unbekannt erscheint, aber trotzdem etwas Bekanntes an sich hat. Der Hocker besteht aus solider europäischer Eiche, welche ihm Charakter und Schönheit verleiht, jedoch auch immer schwieriger und teurer in der Anschaffung wird. Deshalb entwickelte Grcic noch eine zweite, etwas erschwinglichere Variante aus Kiefernholz, welche nicht als Ersatz des Eichenmodells angesehen werden sollte, sondern vielmehr als Ergänzung, als unabhängige Alternative mit anderen Eigenschaften und Details. So entstand der Cugino Soft, welcher vielleicht weniger „nobel“ erscheinen mag, dafür aber leichter ist und eine sanfte Maserung besitzt. Das verwendete Holz entstammt heimischem Anbau und Kiefern wachsen schnell und in großer Zahl. In geometrischer Hinsicht ist der Cugino Soft seinem großen Bruder exakt gleich, er besitzt jedoch einen mit Linoleum überzogenen Sitz, um seine Einsatzmöglichkeiten als Sitzmöbel oder Beistelltisch noch zu verbessern. Doch egal, für welche Variante Sie sich letztenendes entscheiden, Cugino ist immer eine gute Wahl.