Der Tulip- oder Tulpen-Stuhl gehört zur Piedestal-Serie, mit der Eero Saarinen im Wald der Stuhl- und Tischbeine aufräumen wollte.
Aus seinen Experimenten mit Schichtholz und Kunststoff waren zuvor Sitzmöbel hervorgegangen, deren Struktur aus Gestell, Sitz und Lehne bestand. Mit der Piedestal-Serie verfolgte Saarinen das Ziel, Möbel mit einer einheitlichen Struktur – wie aus einem Guss – zu entwerfen.
Mit ihrer fröhlichen, zukunftsbejahenden Aura gehören sie zu den Meilensteinen moderner Möbelgestaltung. Für die Statik der drehbaren Stühle bediente Saarinen sich des Schalenprinzips, das auch bei der Konstruktion des etwa zeitgleich entstandenen TWA-Terminals des New Yorker JFK-Terminals eine zentrale Rolle spielte. Die Sitzschale reflektiert Saarinens Anspruch, durch ideale Formgebung auch ohne Polsterung maximalen Komfort zu erreichen. Ihren Namen verdankt die Serie der tulpenblattförmigen Form der Rücklehne.