Calciumcarbonat klingt erstmal nicht nach etwas, auf dem man Essen möchte, auch lapis tiburtinus würde man nicht für eine gute Buchablage halten — aber der Stein aus Tivoli, wie Travertin lateinisch heißt, überzeugt, wenn man ihn gesehen hat.
Wie Marmor gehört Travertin zu den Kalksteinen, ist aber etwas leichter als sein berühmter Verwandter und unterscheidet sich in seiner Materialität und Struktur aufgrund seines einzigartigen Entstehungsprozesses erheblich. Geformt über Jahrtausende durch die Hitze und den Druck heißer Quellen und Kalksteinhöhlen entstanden, entwickelt der Stein winzige Kanäle und Löcher, wenn Gas und Wasser aus der Oberfläche entweichen, was zu unverwechselbaren Mustern und Texturen führt. Aus diesem Grund kann Travertin viele verschiedene Farbtöne und Variationen aufweisen, sogar innerhalb derselben Farben.
Seine hellen Tönen, die mal ins Rötliche, mal ins Gelbliche gehen, meist aber weiß oder beige wirken, dunkeln mit der Zeit etwas nach. Auch dank dieser zurückhaltenden Farbgebung fügt sich das Material dabei wunderbar in die unterschiedlichsten Umgebungen ein und setzt — ähnlich wie Marmor — einen eleganten Akzent in jeder Wohnung. Trotz der charakteristischen Löcher und Poren des porösen Steins ist das Material druckfest und stabil. Perfekt also für Esstische, Couchtische oder Beistelltische in opulenten wie minimalistisch gestalteten Wohnungen. Ein Stück Italien hat einfach jeder gerne zu Hause.
