Der große Architekt und Möbeldesigner wurde am 20. August 1910 in Kirkkonummi geboren.
Eero Saarinen, Sohn der Bildhauerin Loja Gesellius und des Architekten Eliel Saarinen, wurde 1910 im finnischen Kirkkonummi geboren.
Sein architektonisches Werk war so bahnbrechend wie das seines Vaters: So wie Eliel als einer der ersten bravourös den Neoklassizismus hinter sich ließ, öffnete Eero den Funktionalismus der formalen Erkundung. Für ihn war die Funktion nur ein Element der Architektur. Seine Bauten waren kunstvolle Interpretationen ihrer Kontexte und des Lebens, das in ihnen stattfinden sollte.
Als Kind verehrte der talentierte Zeichner den Flugvisionär Leonardo Da Vinci. Eero legte sich sogar die lebenslange Gewohnheit zu, wie sein Idol mit der linken Hand in Spiegelschrift zu schreiben. 1923 zog er mit seiner Familie nach Michigan, wo sein Vater einen Architekturwettbewerb gewonnen hatte. Ab 1925 wohnen die Saarinen auf dem Campus der Cranbrook Academy of Art in Bloom eld Hills. Eliel Saarinen selbst hatte mehrere Gebäude für den Campus entworfen und die ganze Familie in ihre Ausgestaltung involviert.
1929 studierte Eero ein Jahr Skulptur an der Académie de la Grande Chaumière in Paris und anschließend Architektur an der traditionell geprägten Yale University. Ein Reisestipendium für Europa gibt ihm Gelegenheit, sich mit der Architektur der Avantgarde auseinanderzusetzen. Nach seiner Rückkehr nach Cranbrook 1938 lehrt er Architektur und arbeitet im Büro seines Vaters. Mit Harry Bertoia, Charles Eames und Ray Kaiser entstehen auf dem Campus Freundschaften und gemeinsame Projekte.
Gemeinsam mit Charles Eames entwickelte er den Organic Chair, der auf dem MoMA-Wettbewerb „Organic Design in Home Furnishing“ 1941 mit zwei ersten Preisen bedacht wurde. Eero arbeitete bis zum Tod seines Vaters als dessen Partner. Nach der Übernahme des väterlichen Büros 1950 entwickelte er sich zum meistbeachteten Architekten der USA. In den 50er-Jahren war er in all den Bereichen aktiv, die das amerikanische Selbstbild der Nachkriegsjahre bestimmten: von der Telekommunikation, über die Luftfahrt, Informationstechnologie und Stadtplanung bis hin zum Bildungswesen. Sein Technical Centre für General Motors galt als „industrielles Versailles“.
Ein gelungener Mittelpunkt: Der Tulip-Tisch
Der zurückhaltene Architekt wurde zum Medienstar. In dieser Zeit entstand auch der legendäre „Tulpenstuhl“ und die mit ihm verbundene Pedestal Collection. Die Fertigstellung seiner zehn berühmtesten Bauwerke, allen voran des spektakulären TWA Flight Centers, konnte der große Architekt nicht mehr erleben, als er im Alter von nur 51 Jahren in Michigan starb. Da Vinci hätte Gefallen gefunden an den Bauten mit den atemberaubend kurvigen Dächern, die wirken, als könnten sie abheben.