"In Wirklichkeit bin ich ein vorindustrieller Designer. Ich bevorzuge Herstellungstechniken, die mir erlauben, Fehler zu korrigieren und während des Entstehungsprozesses, über den ich gerne die volle Kontrolle habe, so viel wie möglich zu experimentieren. Daher auch meine Vorliebe für wertvolle Materialien, die zu altern wissen.“
So erklärt Miguel Milá, einer der bedeutendsten Designer der spanischen Moderne, welche Rolle Materialien für ihn spielen.
Ein gutes Beispiel dafür ist seine Leuchte Cesta aus mundgeblasenem Glas und Kirschholz, die Milá Anfang der 60er-Jahre in seiner eigenen Firma Tramo produzierte. Tramo stand für trabajos molestos, lästige Arbeiten – ein Firmenname, der nicht nur für exzellente Verarbeitung stand, sondern auch für Milás Sinn für Humor.
Cesta, span. für Korb, spendet warmes Licht. Sie sorgt dabei auch für ästhetische Wärme: durch wertvolle Materialien, handwerkliche Herstellungstechniken und durch ihre bloße Form, die auf den Bereich des Ländlichen verweist. Trotz warmer Ausstrahlung erscheint die Leuchte formal jedoch frisch und zeitgemäß.
Ihr Design, das von orientalischen Papierlaternen inspiriert ist, verdankt sie einem Zufall: Milá fand auf der Straße eine Glaskugel, deren Form ihm so gefiel, dass er entschied, um sie herum eine Leuchte zu entwickeln.
Interessant ist auch, dass die Herstellung der Leuchte so aufwendig ist, dass es schwierig sein dürfte, auf Kopien zu stoßen.
Aufgrund ihrer warmen Ausstrahlung kombinieren wir Cesta mit den kühlen, aber edlen Klassikern von USM Haller und stellen den Hocker LC9 dazu. Charlotte Perriand entwickelte ihn 1927 für das Esszimmer ihres Appartements in der Pariser Place Saint-Sulpice. Der Hocker weist mit seinem Sitz aus Rohrgeflecht und dem verchromten Rohrgestell einen der Leuchte vergleichbaren Materialmix zwischen warm und kühl auf und passt daher ebenso gut zu USM.