Le Corbusiers Cité radieuse: In diesem Meilenstein der Architekturgeschichte können Sie übernachten und essen.
Das Problem des Wohnungsbaus wird seit längerem wieder diskutiert. Le Corbusiers Position dazu war im südfranzösischen Marseille der frühen 50-er Jahre die Unité d'habitation (frz. für Wohneinheit), auch bekannt als Cité radieuse (strahlende Stadt). Das farbenfroh gestaltete Wohnhaus, das wie eine Oase der Ruhe im Stadttreiben wirkt, beherbergt 337 Maisonettewohnungen 23 unterschiedlicher Typen, ein Hotel sowie Geschäfte. Ursprünglich waren mit einem Kindergarten, einer Wäscherei, einem Freilufttheater und einer Sporthalle auf der Dachterrasse noch weitere Elemente urbaner Infrastruktur untergebracht.
Bemerkenswert ist die Formensprache der Cité radieuse, die an einen Passagierdampfer erinnert und sich damit auf den Hafen der Stadt bezieht. Die Proportionen des Baus leitete Le Corbusier von seiner Maßlehre Modulor ab.
Neu war damals, die Funktionen der Stadt vertikal zu organisieren und Wohnkomfort mit standardisierter Serienproduktion zu verbinden.
Cité radieuse gehört seit 2016 zum UNESCO Weltkulturerbe. Noch immer wird sie als Wohnhaus genutzt. Eine Besichtigung ist dennoch möglich. Dabei sollte man sich Zeit nehmen für eine Rast auf der Dachterrasse, die eine atemberaubende Sicht aufs Meer bietet. Eine ausgedehnte Pause verdient auch das mit Designklassikern gestaltete Restaurant Le ventre de l'architecte, das zu moderaten Preisen Gourmet-Herzen höher schlagen lässt. Wer noch länger bleiben möchte, mietet sich am besten gleich im Hotel der Cité radieuse ein.
Wer es in diesem Sommer nicht bis an die Côte d'Azur schafft, kann sich eine weitere Realisierung der Unité d'habitation in Berlin-Charlottenburg in der Flatowallee 16 ansehen. Wer dagegen seine Wohnqualität steigern möchte, ist mit den folgenden Klassikern von Le Corbusier gut beraten: