Über Francisco Juan Barba Corsini
Der katalanische Architekt Francisco Juan Barba Corsini (1916 – 2008) erfuhr seine Ausbildung an der Escuela Técnica Superior de Arquitectura de Barcelona, innerhalb des seinerzeit dominanten akademischen Klassizismus. Doch schon bald entwickelt er, beeindruckt von Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wright, einen Stil im Sinne der europäischen Moderne.
Während des spanischen Bürgerkriegs unterbrach Barba Corsini sein Studium, um von 1937-39 als Offizier bei den republikanischen Pionieren gegen die rechtsgerichteten Putschisten zu kämpfen.
1945 eröffnete er sein eigenes Architekturstudio. Hier entwickelte er Lösungen, in deren Zentrum Komfort und Funktionalität bei gleichzeitiger angenehm moderner Ästhetik standen. Typisch für seinen Stil ist ein sehr eigener Umgang mit Materialien, insbesondere mit Ziegelsteinen.
Besonders bekannt sind seine in Barcelona realisierten Bauprojekte, wie Wohnhäuser in den Straßen Tavern, Montaner und Balmes. Weitere berühmte Bauten Barba Corsinis sind das Mitre-Gebäude in der Calle Escoles Pies, der Ausbau des Dachbodens der Casa Milà von Gaudì, die eher unter dem Namen ‚La Pedrera’ (der Steinbruch) bekannt ist, oder das Cine Victoria in Hospitalet de Llobregat, um hier nur einige zu nennen.
Für seine Arbeit an der Casa Milà entwarf Barba Corsini eine Möbellinie, die nach dem Gebäude 'Pedrera' benannte. Schnell erfreute sich besonders die Pedrera-Leuchte mit ihrem perforierten Schirm besonderer Beliebtheit.
Auch wenn sich Barba Corsini vornehmlich zur funktionalistischen Architektur bekannte, ließ er sich jedoch nie auf eine einzige Stilrichtung festlegen.