Über Aino Aalto
Aino Maria Aalto, geb. Marsio (1894 –1949) war eine finnische Architektin und Designerin.
Von 1913 bis 1920 studierte Aino Marsio am Institut für Technologie in Helsinki Architektur. Unmittelbar nach ihrem Abschluss begann sie für den in Finnland sehr bekannten Architekten Oiva Kallio, einen frühen Vertreter des finnischen Funktionalismus, zu arbeiten. Es folgte eine Zusammenarbeit mit Gunnar Achilles Wahlroos und schließlich mit Alvar Aalto, den sie wenig später heirate. Die Hochzeitsreise führte die Aaltos – wie die meisten skandinavischen Architekten ihrer Zeit – nach Italien. Die klassizistischen Elemente der italienischen Architektur wurden, auch von den Aaltos, im Rahmen des nordischen Klassizismus gern aufgegriffen.
Es folgten mehrere Umzüge des Ehepaars und ihres Büros: Nach Turku an die Südwestküste Finnlands, wo sie eine Kooperation mit Erik Bryggmann begannen, der mit seinen klassizistischen Entwürfen der 20er Jahre bereits als Größe der finnischen Architektur galt. Gemeinsam entwickelten sie einen Stil, der der europäischen Moderne entsprach.
Zurück in Helsinki, realisierten die Aaltos ab 1933 eine Vielzahl weiterer Projekte gemeinsam. Bedauerlicherweise ist es heute schwierig, den genauen Anteil Aino Aaltos an den Projekten, die Avar Aalto zugeschrieben werden, auszumachen. Im Allgemeinen heißt es, Aino Aalto habe sich mehr auf die Gestaltung von Innenräumen und Mobiliar konzentriert, wie z.B. für das Paimio Sanatorium. 1935 gründeten die Aaltos mit Maire Gullichsen und Nils-Gustav Hahlin das Unternehmen Artek. In den ersten Jahren ihrer Ehe nahmen die Aaltos getrennt an Wettbewerben teil. 1932 gewann Aino Aalto gegen ihren Mann einen Design-Wettbewerb mit den "Aino Aalto glasses", für die sie 1936 bei der Mailänder Triennale auch mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Die Gläser hatte sie, wie auch andere Objekte für den Haushalt, für das finnische Unternehmen Iittala entworfen.
Im Alter von nur 55 Jahren starb Aino Aalto in Helsinki.